“Wer muss für die Klimakatastrophe zur Rechenschaft gezogen werden – und wie? Die Menschen des Pazifikstaats Vanuatu drängen auf Antworten.
Ein Artikel von Ann Esswein
Vanuatu baut sich wieder auf. Schon wieder. Der Wind und das Wasser haben Bäume und Strommasten wie Grashalme umgeknickt und Dächer von den Häusern gerissen. Gleich zwei Zyklone sind gerade über den pazifischen Inselstaat gefegt, nur zwei Tage lagen zwischen „Judy“ und „Kevin“. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Von einer „Schneise der Zerstörung und verlorener Leben und Existenzen“ schreibt Ralph Regenvanu, Vanuatus Minister für die Anpassung an den Klimawandel, in einem Gastbeitrag im britischen Guardian.
Sein Text erscheint an dem Tag, an dem der Rest der Welt ein weiteres Mal „aufwacht“. Es ist der 20. März, der Weltklimarat IPCC hat soeben den letzten Teil eines großen Berichts herausgegeben – einen Rundumschlag dazu, was die Menschheit inzwischen alles über die Klimakrise weiß. […]
„Die entwickelte Welt wurde mit Ausbeutung geschaffen“, sagt Vanuatus Klimaminister. Mit den Emissionen der reichen Länder und den Klima-folgen für arme Regionen setze sich die Ungerechtigkeit bis heute fort. […]
Am 27. Februar ist die Resolution auf dem Onlineportal der Vereinten Nationen hochgeladen. Alle 193 UN-Staaten können Änderungen vorschlagen und das Dokument „mitunterzeichnen“. Nach wenigen Tage sind es bereits über 100. Mit dabei: Deutschland. Die Bundesrepublik sei nun ein „Co-Sponsor“ der Initiative, verkündet Mitte März das Auswärtigen Amt.”